Eine besondere Zeit steht für die Kräutersammler vor der Türe: Mit dem 15. August, Mariä Himmelfahrt, beginnt der Frauendreißiger, der
bis zum 8. September anhält. In diesen Tagen sollen die Kräuter besonders viel Heilkraft haben, nämlich die 3-fache Kraft und das 3-fache Heil spenden.
Der traditionelle Kräuterbuschen, der am 15. August geweiht wird, enthielt entweder 7, 9 oder 99 verschiedene Pflanzen. Aber auch viele
weitere Zahlen waren möglich, wie 12, 66, 72 oder 77.
Der Brauch ist schon sehr alt, und wurde bereits von den Kelten als erstes von drei Erntedankfesten Anfang August (Lugnasad) gefeiert, und ist im nach
hinein von der katholischen Kirche übernommen worden. Bei den alten heidnischen Bräuchen wurden mit den Heilpflanzen die Götter verehrt.
Die wichtigsten Kräuter, die oft im Kräuterbuschen zu finden sind: Königskerze (in der Mitte), Beifuß , Johanniskraut, Alant,
Engelwurz, Wegwarte, Haselnuss, Frauenmantel, Echtes Labkraut, Schafgarbe, Baldrian, Zinnkraut uvm. Und jedes dieser Kräuter hatte neben dem Heilaspekt auch eine magische
Wirkung.
Nach der Weihe wird der Buschen zum Trocknen gleich in den Dachboden gehängt, um Haus und Hof zu schützen, oder nach dem Trocknen einfach in einer schönen Vase (ohne Wasser) aufbewahrt.
Wenn ein Mensch oder ein Tier krank wurde, wurden die getrockneten Blätter zum Heilen hergenommen.
Das Kräuterbüschel war für allerlei Zauber und Magie gut: zum Beispiel sollte es vor Krankheit schützen, eine gute Ehe, oder Kindersegen
bringen.
Die getrockneten Kräuter eignen sich sehr gut zum Räuchern, und besonders in den Raunächten werden sie besonders gerne hergenommen.
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